One Hour Photo
Film | |
Titel | One Hour Photo |
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Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2002 |
Länge | 92 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Mark Romanek |
Drehbuch | Mark Romanek |
Produktion | Pamela Koffler, Christine Vachon, Stan Wlodkowski |
Musik | Reinhold Heil, Johnny Klimek |
Kamera | Jeff Cronenweth |
Schnitt | Jeffrey Ford |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
One Hour Photo ist ein Psycho-Thriller von Mark Romanek aus dem Jahr 2002.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film beginnt und endet in einem Verhörzimmer der Polizei. Seymour („Sy“) Parrish erzählt einem Polizisten die Geschichte, die zu seiner Verhaftung führte.
Der Foto-Entwickler arbeitet schon seit Jahren in der Fotoabteilung einer Supermarkt-Filiale („SavMart“), nimmt dort die Fotofilme der Kunden an, die im Hinterzimmer des Ladens binnen einer Stunde entwickelt werden. Besonders angetan hat es ihm die Familie Yorkin, deren Fotos er seit der Geburt ihres Sohnes Jake neun Jahre zuvor für sie entwickelt und deren Mutter Nina zu seinen Stammkunden gehört. In seinen Vorstellungen sieht sich Sy als Teil der Familie Yorkin, ohne jemals engen Kontakt mit der Familie gehabt zu haben.
Die Beziehung zwischen Sy und der Familie Yorkin intensiviert sich durch Sys zuvorkommende Bedienung im Fotoladen und durch seine Bemühungen, an ihrem Privatleben teilzuhaben. Scheinbar zufälliges Nach-Hause-Begleiten von Jake nach seinem Fußball-Training oder die Diskussion mit Nina über das Buch The Path to Love (auf Deutsch: Lerne lieben, lebe glücklich) des spirituellen Schriftstellers Deepak Chopra, das sich Sy gekauft hat, nachdem er durch Nina von dem Sachbuch erfahren hatte, stärken das Bestreben von Sy, der Familie angehörig zu sein. Er hegt Tagträume, in denen er mit ihnen zusammenlebt und vernachlässigt dadurch zusehends seine Arbeit. Sys Interesse zeigt sich auch dadurch, dass er von allen Filmen der Familie Abzüge für sich selbst angefertigt und diese in seinem Appartement als eine riesige Collage an die Wand geklebt hat.
Ausgerechnet diese Praxis führt eines Tages zu seiner Kündigung. Sys Chef Bill hat bei der Prüfung der Geschäftszahlen herausgefunden, dass zwischen hergestellten und tatsächlich verkauften Abzügen eine Differenz von einigen hunderten Bildern besteht. Der Beruf, für welchen Sy alles getan hat und den er mit äußerster Akribie auszuführen pflegte, wird ihm also genommen und ihm bleiben nur noch wenige Tage in seinem Fotoladen.
In den letzten Tagen seiner Arbeit kommt eine Frau namens Maya Burson, die er später als Mitglied der ehemaligen Softballmannschaft von Will identifiziert, an seinen Schalter, um ein paar Fotos entwickeln zu lassen. Wie Sy wenig später auf diesen Fotos erkennt, hat diese Frau eine außereheliche Beziehung mit Ninas Ehemann Will. In diesem Moment bricht für Sy eine Welt zusammen. Er mischt ein Foto, auf dem Will und seine Affäre Maya sich innig küssend abgebildet sind, unter die entwickelten Fotos von Jakes Einwegkamera, die Sy ihm an seinem Geburtstag entgegen der Geschäftsgepflogenheit geschenkt hatte.
Doch Sys Versuch scheitert, da Nina trotz Kenntnis über diese Affäre normal mit Will weiterlebt, statt sich mit ihm zu streiten, wie Sy es erwartet hätte. Hasserfüllt macht sich Sy selbst auf die Jagd nach Will. Als Erstes macht er Schnappschüsse der Tochter seines früheren Chefs und lässt diese an seinem alten Arbeitsplatz entwickeln, den er in der Zwischenzeit verlassen musste. Durch diese Fotos wird der Chef aufmerksam auf ihn und verständigt die Polizei. Diese dringt in Sys Apartment ein und findet dort die Wand, auf der das Leben der letzten neun Jahre der Yorkins in vielen Fotografien abgebildet ist. Will Yorkins Gesicht hatte Sy auf sämtlichen Fotos abgekratzt, nachdem er von seiner Untreue erfahren hatte.
Zur selben Zeit verschafft sich Sy Zugang zu dem Hotelzimmer, in dem sich Will und Maya treffen. Dort bedroht er die beiden mit einem im Savmart gestohlenen Messer und zwingt sie dazu, Geschlechtsverkehr zu simulieren, während er sie dabei fotografiert. Die Polizei ist ihm jedoch bereits auf der Spur und verhaftet ihn nach der Tat im Hotelparkhaus.
In der letzten Szene sieht man Sy wieder im Verhörzimmer sitzen. In einem Monolog deutet er an, dass er als Kind im Elternhaus sexuell missbraucht und fotografiert wurde. Er bittet schließlich den Polizisten, die Abzüge vom Film der zweiten Patrone ansehen zu dürfen, die sich noch in seiner Kamera befand. Er erhält die Fotos und breitet sie vor sich auf dem Tisch aus: Sie zeigen scheinbar belanglose Details des Hotelzimmers, in dem er sich nach der Tat aufgehalten hatte. (An einem früheren Punkt hatte Sy in einem Voiceover erklärt, es seien die Kleinigkeiten, die das wahre Bild des Lebens wiedergäben, aber niemand würde sie fotografieren.) Die letzte Einstellung zeigt erst Sy in Großaufnahme, überblendet dann auf ein wohl imaginäres Familienfoto, auf dem Familie Yorkin und er gemeinsam in die Kamera lächeln.
Synchronisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Alexander Löwe und unter der Dialogregie von Frank Schaff im Auftrag der Berliner FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH[2].
Darsteller | Sprecher | Rolle |
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Robin Williams | Peer Augustinski | Sy Parrish |
Gary Cole | Hubertus Bengsch | Bill Owens |
Connie Nielsen | Christin Marquitan | Nina Yorkin |
Michael Vartan | Peter Flechtner | Will Yorkin |
Clark Gregg | Oliver Siebeck | Det. Paul Outerbridge |
Eriq La Salle | Jörg Hengstler | Detective James Van Der Zee |
Andy Comeau | Frank Schaff | Duane |
Jimmy Shubert | Lutz Schnell | Fußball-Trainer |
Peter Mackenzie | Lutz Mackensy | Hotelmanager |
Shaun P. O’Hagan | F.G.M. Stegers | junger Vater |
Lee Garlington | Joseline Gassen | Kellnerin |
Nick Searcy | Helmut Gauß | Larry |
Erin Daniels | Tanja Geke | Maya Burson |
Marion Calvert | Eva-Maria Werth | Mrs. von Unwerth |
Carmen Mormino | F.G.M. Stegers | Officer Bravo |
Andrew A. Rolfes | Michael Iwannek | Officer Dan Lyon |
Jim Rash | Sebastian Christoph Jacob | Pornoamateur |
Paul Hansen Kim | Tobias Müller | Yoshi Araki |
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Saturn Award 2003: Bester Hauptdarsteller für Robin Williams – außerdem nominiert für Bester Thriller, Musik, Nebendarstellerin (Connie Nielsen), Drehbuch[3]
- diverse Preise beim Deauville Film Festival 2002[3]
- Online Film Critics Society Award 2003[3]
- Nominierung für den Excellence in Production Design Award der Art Directors Guild 2003[3]
- Nominierung für die Broadcast Film Critics Association Awards 2003[3]
- Nominierung für den International Horror Guild Award 2003[3]
- Nominierung für den Goldenen Leoparden beim Locarno International Film Festival 2003[3]
- Nominierung für den Young Artist Award 2003 – Bester Nebendarsteller für Dylan Smith[3]
- Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „wertvoll“.[4]
Kritiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]James Berardinelli lobte in seiner auf ReelViews veröffentlichten Kritik besonders die „kraftvolle“ und „eindringliche“ Darstellung von Robin Williams, die jegliche Zweifel an dessen Fähigkeit, einen völlig ernsten Charakter zu spielen, beseitige. Der Film funktioniere trotz Schwächen gegen Ende als „effektives“ Porträt eines „einsamen“, „gestörten“ Menschen.[5]
Laut Roger Ebert spiele Williams „so gut“, dass man nicht die geringsten Probleme habe, ihn in seiner Rolle zu akzeptieren. Ebert verglich den Film mit Augen der Angst und American Beauty.[6]
„Spielfilmdebüt mit einer auf den ersten Blick lakonischen Bildsprache, die sich dann zunehmend als geschwätzig erweist. Das in Ausstattung und Farbgebung detailreiche Design neigt zu Übertreibungen und lässt dem Hauptdarsteller kaum den Spielraum, das Psychogramm eines extremen Täters aus der Konventionalität zu befreien.“
„Mit begnadetem, handwerklichem Talent und sorgfältigem Drehbuch entwirft Kinodebütant Mark Romanek ein sanftes, trauriges und vorzüglich inszeniertes Seelenbild eines vereinsamten Mannes. Die superbe, schaurige Atmosphäre verdankt er dabei nicht zuletzt seinem großartigen Hauptdarsteller Robin Williams.“
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einer Szene schaut sich Fotoentwickler Sy Parrish in seinem Wohnzimmer im Fernsehen die amerikanische Zeichentrickserie Die Simpsons an, nämlich die Episode Am Kap der Angst aus der fünften Staffel (Deutschsprachige Erstausstrahlung: 2. Oktober 1999). Diese Simpsons-Folge handelt, ähnlich wie One Hour Photo, von einer mörderischen Person, einem Clown namens Tingeltangel-Bob, der einer bürgerlichen Familie nachstellt und diese terrorisiert. Gleichzeitig parodiert diese Simpsons-Episode die Handlung des Thrillers Kap der Angst von 1991. In einer anderen Szene läuft auf dem Fernsehgerät von Sy der schwarzweiße Science-Fiction-Film Der Tag, an dem die Erde stillstand des Regisseurs Robert Wise von 1951.
Ausstrahlung in Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 5. Juni 2005 strahlte RTL den Film in deutscher Free-TV-Premiere zur Prime Time aus. Den Film sahen 3,07 Millionen Zuschauer der werberelevanten Zielgruppe, was einen Marktanteil von 20,5 Prozent bedeutet. Die Gesamtzuschaueranzahl betrug 3,85 Millionen Zuschauer bei einem Marktanteil von 11,1 Prozent.[9]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website (engl.)
- One Hour Photo bei IMDb
- One Hour Photo bei Rotten Tomatoes (englisch)
- One Hour Photo bei Metacritic (englisch)
- One Hour Photo in der Online-Filmdatenbank
- One Hour Photo in der Deutschen Synchronkartei
- Filmkritik
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Alterskennzeichnung für One Hour Photo. Jugendmedienkommission.
- ↑ Deutsche Synchronkartei | Filme | One Hour Photo. Abgerufen am 26. Februar 2024.
- ↑ a b c d e f g h One Hour Photo (2002) – Awards. In: IMDb. Abgerufen am 10. August 2020 (englisch).
- ↑ One Hour Photo. In: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW). Abgerufen am 10. August 2020.
- ↑ James Berardinelli: One Hour Photo – A Film Review by James Berardinelli. In: ReelViews. 2002, abgerufen am 10. August 2020 (englisch).
- ↑ Roger Ebert: One Hour Photo. In: RogerEbert.com. 23. August 2002, abgerufen am 10. August 2020 (englisch).
- ↑ One Hour Photo. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
- ↑ Thomas Schlömer: One Hour Photo. In: Filmspiegel. Archiviert vom am 16. September 2010; abgerufen am 17. März 2015.
- ↑ Uwe Mantel: Spielfilm-Kampf der Privatsender: RTL vor SAT.1 und ProSieben. In: DWDL.de. 6. Juni 2005, abgerufen am 27. August 2022.